Befreit euch!

Wie ihr bemerkt habt, ist der 5. Dezember verstrichen und das Buch ist noch nicht da. Der Erscheinungstermin verzögert sich ein paar Tage, ich hoffe, dass ich am 15. Dezember hier an dieser Stelle die Publikation „Befreit euch!“ präsentieren kann – samt Bestellbutton.

Wie so oft in meinem Leben entscheide ich, Dinge zu tun, die sich dann als komplexer und schwieriger heraus stellen als gedacht: Ein Buch selbst zu veröffentlichen ist keine Butterfahrt. Das weiß ich jetzt. Die Prozesse des Lektorierens, Setzens, Gestaltens erfordern viele kleine Absprachen, absolute Präzision und viel viel Arbeit. Jetzt, wo wir in den letzten Zügen sind, sehe ich am Horizont endlich so ein bisschen die Dämmerung anbrechen und fange an, mich wahnsinnig zu freuen, dass ich dieses Abenteuer gewagt habe.

Denn das Buch ist – Entschuldigung an den Beltz Verlag – viel viel schöner und persönlicher, als es all meine bisherigen Publikationen waren. Es ist das erste meiner Bücher, dass auch auf meinem Nachttisch liegen darf – weil es nicht nach Schule aussieht. Sondern ein kleines Schmuckstück ist.

Das habe ich dem Studio Fuchs & Lommatzsch (Julia und Bettina) und meiner Lektorin Juliane Schiller in Berlin zu verdanken, die in den letzten Wochen jeden Satz, jeden Buchstaben, jeden kleinen Punkt penibel mit mir durchgegangen sind, bis ins Kleinste mit mir über die Inhalte gesprochen und immer wieder Feinheiten korrigiert und dann eine künstlerische Form für mein Anliegen gefunden haben, die mir vor Freude wirklich die Tränen in die Augen treibt.

Dass ich hier neben dem inhaltlichen Aspekt auch den gestalterischen so hervorhebe, mögt ihr vielleicht übertrieben finden. Aber es ging mir immer schon darum, dass die „Dinge ORDENTLICH sein müssen“: Auch in der Schule dachte ich immer, dass eine innere Ordnung wichtig ist und gleichzeitig einer äußeren Ordnung bedarf, und dass es wichtig ist, wie der Raum gestaltet ist, in dem wir arbeiten.

Deswegen fand ich auch immer, dass die Inhalte eines Buches ihre entsprechende Sorgfalt und ästhetische Form brauchen. Dies ist nun meiner Ansicht nach endlich geglückt. Und deswegen möchte ich euch an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass es in diesem Falle ein grober Fehler wäre, das Buch als E-Book zu bestellen. Denn für E-Books gibt es eine einheitliche Null-Acht-Fuffzehn-Maske, die all unsere gestalterische Arbeit zunichte macht. Nur in der Print-Version habt ihr all das in Händen, was mir in der Gesamtheit am Herzen liegt. Daher rate ich jedem Menschen, der schöne Dinge liebt, an dieser Stelle davon ab, dieses Buch als E-Book zu bestellen… Gönn dir – die Printversion! Gönn dir die 430 Seiten Papier!

Aber natürlich könnt ihr es halten, wie ihr wollt – die Inhalte sind natürlich trotzdem dieselben. In der Printversion habt ihr aber zusätzlich zum Inhalt den liebevoll „gestalteten Raum“…

Ja, und ich hoffe, dass es um den 15. Dezember herum endlich soweit ist: Mein erstes selbst publiziertes Buch. Die ganze Geschichte dahinter – nämlich meine Erfahrungen seit meinem ersten Buch bei Beltz bis heute, und was ich alles nicht wusste und Schritt für Schritt gelernt habe – das werde ich in den folgenden Blog-Einträgen hier erzählen. Damit überhaupt verständlich wird, warum für mich diese Publikation ein Schritt in die Freiheit ist.

Heute nur soviel: Ich habe jetzt selbst in die drei großen Säulen einer Buchveröffentlichung investiert. Das sind: Lektorat (danke, liebe Juliane!), Layout (Satz/Grafik, danke liebe Julia und Bettina!) und Vertrieb/Marketing (danke, liebe Lisa!). Und ich bin erstaunt, was es mal wieder alles zu lernen gab und gibt und wieviel Arbeit das alles ist… Eine neue Welt.

Ich möchte euch alle ermutigen, neue Dinge zu wagen, denn der Satz „Das geht nicht“ ist in unseren Zeiten keine Option. Es geht immer – überraschenderweise – viel mehr, als wir glauben. Die Welt verändert sich gerade ziemlich erheblich – und ich glaube, wir sollten den Mut entwickeln, sie mit zu verändern und nicht nur zu hoffen, dass „alles schon irgendwie gut wird“. Denn das kann auch schief gehen.

Erich Kästner sagte den schlauen Satz: Es gibt nichts Gutes. Außer – man tut es.

Ich schließe mich diesem Satz an.

Bleibt also nur noch zu sagen: Traut euch, ein Veto einzulegen, wenn sich etwas nicht richtig anfühlt. Und:

Befreit euch!

Bis bald und winterliche Grüße!

Maike