Abschaffen der Noten – Hier eine Lösung

In meiner neuen Folge 19 der Serie „Rede mal ordentlich, Frau Plath“ erkläre ich, wie wir meiner Ansicht nach die Noten abschaffen können. Und so lange es noch nicht so weit ist, könnt ihr zumindest schon mal diese Form des Feedbackverfahrens einführen und schrittweise aufbauen. Denn je mehr Menschen so arbeiten KÖNNEN, desto wahrscheinlicher wird es, dass sich die Noten von selbst erledigen.

Und dahinter liegt natürlich das große Thema „Führung statt Herrschaft“: Nicht EINE Person wertet und beurteilt, sondern ALLE werden schrittweise ermächtigt, zunehmend differenziertes, anspruchsvolles und individuelles Feedback zu geben. Auf diese Weise erschaffen wir innovative Felder, in denen alle voneinander lernen und sich der Lernzuwachs insgesamt potenziert.

Es braucht zunächst eine Person, die die Führung – und somit die Verantwortung übernimmt (die „Schildkröte“, siehe Folge 16 „Herrschaft oder Führung“). Aber der Clou ist, dass diese Person von Anfang an die Koordinaten der demokratischen Führung transparent macht und schrittweise einen Prozess auf den Weg bringt, der langfristig dazu führt, dass ALLE demokratisch führen können.

Insofern muss die „Schildkröte“ zunächst selbst führen und schrittweise Führungskompetenz vermitteln. So lange, bis ihre Führung nicht mehr benötigt wird.

Das ist der Unterschied zwischen „autoritär und wertend führen“ (Herrschaft) und „demokratisch führen“ (Führung).

Wenn ich beispielsweise einige unserer ACT Workshops an meine ACT Kolleginnen abgebe, ist das aus meiner Sicht nur konsequent: Ich versuche immer wieder neu die „Schildkröte zu machen“ und weiter zu geben, wie das geht.

Derzeit sehe ich deshalb eine weitere meiner Aufgaben beim Aufbau des ACT Labs, wo es mir darum geht, Jugendliche schrittweise dahin zu führen, dass sie selbst führen lernen und dies wiederum selbst weiter geben können (ACTeure Programm). „Schildkröte“ zu sein bedeutet, nicht auf kurzfristige Ziele zu setzen, sondern einen langen Atem zu haben. Die Schildkröte „verschwendet Zeit“, um dann unendlich viel Zeit zu gewinnen.

Und das Schönste wäre, wenn das immer und überall so weiter geht. Ad infinitum. Denn je mehr Menschen nach diesem Prinzip führen, desto mehr verantwortliches Handeln haben wir in der Welt.

Das motiviert mich. Es ist schön, auf ein sinnvolles Ziel hin zu arbeiten und die Fortschritte zu sehen. Auch, wenn es manchmal mühsam oder stressig ist. Es dauert. Aber es ist geil. Ich kann es euch also nur empfehlen.

Wenn ihr euch also das nächste Mal über Noten, über hierarchische Systeme, über ungleiche Machtverhältnisse und uneinsichtige Patriarchen aufregt, denkt an die Schildkröte… und schaut euch diese Folge an…:

Eine Lösung zur Abschaffung der Noten (und aller anderen Probleme…, nur ein halber Scherz…)